Dienstag, 23. April 2024
Notruf: 112

Sprechfunk-Ausbildung

Der Funkverkehr ist aus dem heutigen Feuerwehralltag nicht mehr wegzudenken. Ein rasches und zielsicheres Helfen ist ohne schnelle Alarmierung fast nicht mehr denkbar. Hierzu bildet heute die Funkalarmierung ein wesentliches Glied der Alarmierungskette. Wurde früher noch mit der Kirchenglocke alarmiert, so sind heute in allen Gemeinden Sirenen zur „lauten“ Alarmierung und bei größeren Wehren mit vielen Einsätzen auch Funkwecker zur „stillen“ Alarmierung beschafft worden und im Einsatz.

Für diese „stille“ Alarmierung von Führungs- und Einsatzkräften der Feuerwehr, des Rettungsdienstes und des Katastrophenschutzes stehen tragbare, batteriebetriebene Taschenmeldeempfänger zur Verfügung. Sie werden auf dem jeweiligen Betriebskanal im 4 m-Bereich betrieben.

 

Im Rahmen eines bundesweitenAbstimmungsverfahrens haben sich Bund und Länder darauf geeinigt, für die Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) ein digitales Sprech - und Datenfunknetz einzuführen und dieses als Gesamtnetz bis zum Jahr 2011 in Betrieb zu nehemn.

 

Das Netz wird mit einer bundeseinheitlichen Technik ausgestattet und basiert auf einem gemeinsam entwickelten Mindeststandart. Besondere Merkmale des Digitalfunks sind:

 

. Gruppenbildung

Die entscheidende Innovation sind die vielfachen Möglichkeiten der Nutzung von Funkgruppen. Anlassbezogen können Einsatzkräfte unterschiedlicher Organisationen miteinander kommunizieren.

 

. Sprachqualität

Die Digitale Informationsübermittlung gewährleistet eine störungsfreie Verständigung

 

. Datenübertragung

Mittels der diditalen Technik gehört die ausschließliche Übertragung von Sprache der Vergangenheit an.

Künftig können auch Daten und Texte übertragen werden. Hierzu zählen unter anderem Positionsbetsimmungen, Informationen aus Datenbanken und Alamierung der Einsatzkräfte.

 

. Handover

Durch die automatische Gesprächsweiterleitung von einer Funkzelle zur nächsten wird eine Unterbrechungsfreie Kommunikation in der Bewegung sicher gestellt, und zwar Deutschlandweit.

 

. Verschlüsselung

Kernbestandteil des digitalen Funkneztes ist ein hohes Maß an Sicherheit im Bereich der Funkübertragung.

Die Chiffrierung/Kryptierung genügt höchsten Ansprüchen des heutigen Datenschutzes und hat die Aufgabe, die Teilnahme von Unbefugten an der Kommunikation der Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben zu verhindern.

 

. Notruf

Durch Betätigen der Notruftaste wird automatisch eine bevorrechtigter Notruf abgesetzt. In einer Leitstelle kann über Satellit die genaue Position des Hilfesuchenden bestimmt werden. Diese Funktion ist auch mit einem Handsprechfunkgerät gewährleistet.

 

. Betriebsarten

Im Regelfall findet der Funkbetrieb im netzgebundenen Modus statt. Dieses lässt sich mit dem derzeitigen 4m-Analogfunknetz vergleichen. In dieser Betriebsart wird in Gruppenruf und Einzelruf unterschieden.

Im Direktbetrieb erfolgt die Kommunikation ohne Netzanbindung direkt von Funkgerät zu Funkgerät. Dies ist vergleichbar mit dem heutigen Wechselsprechen. (Einsatzstellenfunk)

 

. Textübertragung

Im Digitalfunk können neben dem Sprechfunk gleichzeitig auch Daten übertragen werden. Die SDS-Funktion (Short Data Service) ermöglicht das Versanden eines frei formulierten Textes an einen oder mehreren Empfänger.

 

In einer modernen Gesellschaft mit wegfallenden Grenzen im Europäischen Zusammenschluss ist es besonders wichtig, sich auf ein funktionierendes und zukunftsicheres Kommunikationsnetz verlassen zu können.

Dies wird zukünftlich durch ein bundesweit einheitliches digitales Sprech- und Datenfunknetzder BOS gewährleistet.

Die Feuerwehren betreiben eine Ortsfeste Sprechfunkstelle bei der Integrierten Rettungsleitstelle in Augsburg.

Um einen geordneten Funkverkehr, sowohl mit Fahrzeugfunkgeräten, als auch mit Hansprechfunkgeräte zu gewährleisten, muss hierfür eine entsprechende Funkausbildung abgehalten werden. Hierzu werden seit 1989 von der Kreisbrandinspektion Lehrgänge auf Landkreisebene abgehalten. Es werden ein bis zwei Lehrgänge im Jahr angeboten. Dabei wird jedes Mal der KBI-Bereich gewechselt. Somit kommt jeder Bereich alle zwei Jahre an die Reihe.

Als Ausbilder fungieren, Kreisbrandinspektor Christian Happach, Kreisbrandmeister Andreas Stegmann, Kreisbrandmeister Michael Schlickenrieder und die Kreisausbilder Sven Anneser (FF Aichach) und Jürgen Eckert (FF Rehling)

Diese fünf Ausbilder führen den Lehrgang gemeinsam durch, wobei jeder einen bestimmten Lehrbereich übernimmt.

 

Zum Abschluß noch einige Verhaltensregeln im Funkverkehr.

Der Sprechfunkverkehr ist so kurz wie möglich, aber so umfassend wie nötig abzuwickeln.

Folgende Grundsätze sind zu beachten:

-          Strenge Funkdisziplin halten

-          Höflichkeitsformeln unterlassen

-          deutlich und nicht zu schnell sprechen

-          nicht zu laut sprechen

-          Abkürzungen vermeiden

-          Zahlen unverwechselbar aussprechen

-          Personennamen und Amtsbezeichnungen nur in begründeten Fällen nennen

-          Eigennamen und schwer verständliche Wörter ggf. buchstabieren

-          Teilnehmer mit „Sie“ anreden.